Montag, 16. September 2013

Achten Sie auf die Untertitel!

7 +38 +55 = 100

Kennen Sie diese Zahlen ?

Was sollen Ihnen die Zahlen sagen?
7% Inhalt + 38 % Stimme + 55% Körpersprache = 100 % Gesamteindruck .                  
Aha, jetzt fällt der Groschen. Aber was bedeuten diese Zahlen? Diese Formel hat den Wissenschaftler Albert Mehrabian berühmt gemacht haben. Allerdings ist es auch eine Quelle für Missverständnisse! 
  


Was war der Inhalt der Studie?
In zwei Studien  wurden positive, neutrale und negative Wörter jeweils mit positivem, neutralem und negativem Ausdruck gesprochen und Probanden vorgespielt. Ebenso wurde das neutrale Wort „maybe“, gesprochen in den drei Ausdrucksformen, mit Fotos unterschiedlicher Mimik kombiniert und den Probanden vorgespielt. Dabei wurde untersucht, wie Menschen bei Widersprüchen zwischen gesprochenem Wort und Stimme bzw. Stimme und Mimik eine Aussage zuordnen. 1971 bestimmte Mehrabian daraus das relative Wirkungsverhältnis der drei Komponenten.


Diese Ergebnisse sind sehr wichtig für eine gute Kommunikation!

 

Das Experiment zeigt sehr deutlich, dass zum Beispiel bei Vorträgen und Präsentationen eine Kongruenz, also eine Stimmigkeit bei der Mimik, dem Stimmklang und der Sprache beachtet werden muss. Tauchen Unstimmigkeiten auf, neigen Zuhörer dazu nicht dem Inhalt der Worte, sondern der Mimik und dem Stimmklang zu glauben.

Ein Beispiel für inkongruente Kommunikation

  • Verbal: Ich finde Sie sehr sympathisch
  • Mimik: Kein Augenkontakt, ein hochgezogener Mundwinkel
  • Stimme: Laut, hart, unnatürlich hoch oder tief
Unbewusst vertrauen Menschen eher der Mimik und der Stimme. Das heißt, dass man in vielen Situationen schon zu 93% erfolgreich ist, wenn Körper und Stimme stimmig sind.

Ob wir jedoch einem Redner glauben oder nicht, das wird nur zum geringsten Teil durch den Text beeinflusst. Aber wie funktioniert die unbewusste Analyse der nonverbalen Signale? Die Erklärung liefern spezielle Nervenzellen, die Spiegelneuronen. Diese werden aktiviert, wenn wir beispielsweise Mimik oder Gestik anderer beobachten. Dabei werden Emotionen produziert, als führten wir diese Mimik oder Gestik selbst aus. Ein distanzierter Gesichtsausdruck, eine abwertende Geste oder ein ausweichender Blick eines Redners lösen in uns entsprechende Gefühle aus und lassen uns einen Widerspruch zu den motivierend gemeinten Worten spüren.

Mit anderen Worten: Wir bekommen auf einem unbewussten Kommunikationskanal mit, was der Andere von uns will. Unstimmigkeiten lassen uns aufhorchen.

Die drei Zahlen von Mehrabian geben uns an, wie schnell das Vertrauen verspielt werden kann, wie schnell dem kopfgesteuerten Wort misstraut und wie stark den Emotionen vertraut wird, also dem Bauch.

Das bedeutet für Ihren nächsten Auftritt, dass die verbale Kommunikation, der Text, an dem Sie womöglich bis zur Perfektion gefeilt haben, nur knapp zehn Prozent der Glaubwürdigkeit Ihres Vortrags ausmachen wird. Den eigentlichen Eindruck werden Sie über Ihre Stimme, Ihre Sprache und über die Sprache Ihres Körpers erzeugen – und darauf haben Sie bei der Vorbereitung bislang kaum einen Gedanken verwendet, oder? 

Manche von Ihnen haben vermutlich nicht einmal eine Idee, wie Sie in diesen Bereichen auch nur annähernd so virtuos sein könnten, wie bei der Perfektionierung des Redemanuskripts.

Möchten Sie professionelle Unterstützung? Ich freue mich auf Ihre Nachfragen.


Veronika Krytzner

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