Samstag, 7. September 2013

Zurück ins Leben - eine Stimmgeschichte von Erhard Domröse

Diese Geschichte erzählte mir Erhard Domröse. Erhard hat den Liebesstrom entwickelt, diesen kann man erleben, erfahren und begreifen auf seinen Seminaren und in seinen Coaching-Sitzungen. Erhard zaubert immer ein Lächeln auf mein Gesicht, wenn ich ihn aus tiefsten Herzen lachen höre. Alleine schon, wenn ich daran denke, muss ich schmunzeln. Danke!


Immer wenn ich „Stimmperlen“ lese, muss ich an diese Geschichte denken. Damals habe ich in einer neurologischen Reha-Klinik gearbeitet. Auf der Station waren vorwiegend Wachkoma- Patienten
Wir hatten auf dieser Station einen türkischen Patienten mittleren Alters. Er war im Wachkoma und tracheotomiert. (Anmerkung:Tracheotomie ist ein Luftröhrenschnit, es wird dabei eine Kanüle eingesetzt. Die Luft strömt dann nicht mehr durch den Kehlkopf und die Patienten können nicht mehr sprechen.) Nach einer Zeit ist der Mann aus dem Wachkoma aufgewacht. Er hat immer versucht zu sprechen und wollte sich mitteilen. Aufgrund des Tracheostomas hatte er keine Stimme. Er war ein kleiner etwas molliger Mann und  ziemlich aufgeweckt. Obwohl er so krank war, war er nie niedergeschlagen oder depressiv. Er war immer gut gelaunt. Wenn man morgens in sein Zimmer kam, guckte er sofort und strahlte einen fröhlich an. Die Logopädin hat mit ihm gearbeitet und er konnte für 1-2 Stunden entblockt werden. In dieser  Zeit wurde eine Sprechkanüle eingesetzt. Er konnte damit dann sprechen. Die Stimme schwankte dann  - einmal war sie ganz hoch wie bei einer Frau und im nächsten Moment war sie männlich tief. Das war so lustig für ihn und er darüber gelacht. Er sprach dann teilweise deutsch und manchmal auch türkisch und das in Kombination mit den Stimmhöhenschwankungen war teilweise ein ziemliches Kauderwelsch. Das ganze Pflegepersonal war gerne bei ihm, alle wollten mit ihm Spaß haben und sein offene fröhliche Art genießen. Mit ihm war immer sehr viel Herzlichkeit da und wir haben so viel mit ihm gelacht. Diese Energie, die sich dann in dem Raum breit gemacht hat, hat ihn motiviert.  Er hat gespürt, es geht weiter – er kann schon ein wenig sprechen. Das hat ihn motiviert. Meiner Meinung nach trug seine Einstellung sehr dazu bei, dass es ihm schnell wieder besser ging.

Erzählt von Erhard Domröse, aufgeschrieben von Veronika Krytzner

Bitte nicht vergessen: Die Geschichte könnt Ihr auf meiner Facebook-Seite  liken. Zu gewinnen gibt es diese Woche mein funkelniegelnagelneues Workbook "Stimmperlen: In 21 Tagen zu einem besseren Klangbewusstsein".

Foto:lichtkunst.73  / pixelio.de

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