Heute wird es mal ein wenig politisch.
Ich bin stolz darauf, in einem Land zu leben
- in dem ich meine Stimme abgeben kann
- in dem ich als Frau wählen darf
In solchen Momenten wird mir wieder
bewusst, wie privilegiert wir sind und wie sehr andere noch um diese Möglichkeit
kämpfen müssen.
Deswegen
betrachte ich das Recht zu Wählen auch als meine Pflicht. Ich wünsche
mir, dass am Sonntag viele ihre Stimme abgeben, denn jede Stimme zählt! Und
jede Stimme entscheidet.
Wir wählen jeden Tag dieses oder jenes – sei es die Kleidung oder
das Essen oder oder oder. Jeden Tag entscheide ich mich und jede meiner Entscheidung hat Einfluss.
Wähle ich zu dünne Kleidung bei kühlem Wetter, friere ich. Esse ich warmen
Schokoladenkuchen, strahle ich vor Freude und Glück. . Das was wir tun oder
lassen hat direkte Auswirkungen auf unsere Umwelt und auf die Person. Mit dem, was wir tagtäglich
tun, haben wir die Macht Dinge zu beeinflussen – sie zu verändern! Und alle 4
Jahre haben wir die Macht, zu wählen und Einfluss zu nehmen.
Passend dazu habe ich ein Video
herausgesucht. Es ist ein nostalgisches Video von 1972. Ausgesucht habe ich es nicht als politisches Statement, sondern weil es eine klassische Kommunikationsfalle so anschaulich darstellt. Dieses Video habe ich schon lange auf
meiner Liste und freue mich es, endlich passend unterzubringen.
Die „geschickte“ Fragetechnik vom Friedrich
Nowottny ermöglicht Willy Brandt sehr präzise Antworten. Die Mimik – das schelmische Grinsen- von
Willy Brandt ist auf jeden Fall sehenswert und schön, wie er diese Situation
auskostet.
Als Hintergrundinformation habe ich
folgendes gefunden:
Damals hatte Friedrich Nowottny den
Regierungssprecher Conny Ahlers vor dem Interview wissen lassen, dass es nur
eine kurze Schalte nach Hamburg gebe und der Kanzler sich deshalb doch bitte
kurz fassen möge. Was Brandt so vergrätzte, dass er den Fragenden durch den
Minimalismus seiner Antworten gnadenlos auflaufen ließ. Nowottny später über
diese Situation: „Brandt hat das genossen, ich dagegen war schweißgebadet. Er
hat sich freundlich von mir verabschiedet, fragte ob es recht so gewesen sei
und ging“.
Veronika Krytzner
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de
Das Video ist göttlich und zeigt die Macht der Sprache in einem besonders intensivem Fall. Besonders Herbert Wehner (grad noch so erlebt) war ein Gigant in Sachen "Reden" (Hommage von 1983, Thomas Freitag) http://www.youtube.com/watch?v=Q9BJLAJLsGU
AntwortenLöschenAllerdings fällt mir die aktuelle Wahl sehr schwer, insgeheim, wenn auch ohne Aussicht auf den Erfolg, tendiere ich zu Martin Sonneborn's "Die Partei" Der Mann selbst ist einfach genial (Mimik + Sprache) und der Weltklasse (my opinion) nahe: http://www.youtube.com/watch?v=bvpYwfelqWA
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LöschenHuiiiiiiiiiii...mein erster Kommentar! Erstmal herzlichen Dank - so kann ein Sonntag starten!
AntwortenLöschenHerbert Wehner habe ich nicht bewusst erlebt - aber dank Deines Hinweises habe ich mir die Hommage von Thomas Freitag (sehr gut gemacht!) und zwei Videos vom Original angeschaut. Hehe, ein Mann mit Humor, Klartext und dem Mut Grenzen zu überschreiten. Wußtest du, dass er der Bundestagsabgeordnete mit den meisten Ordnungsrufen ist (sagt Wiki)? Zumindest ein Mann, der polarisiert - findet man inzwischen leider eher weniger.
Mr.Titanic, jooo, der ist schon genial. Auch ein schöner Spiegel - tolles Video. Wirklich klasse, wie er in die Politikerrolle und bis zum Paradoxon ausgekostet. Spannend ist hierbei, dass die gesamte Körpersprache, die Prosodie und die Wortwahl für einen Politiker stimmig waren - und der Inhalt, hm.;-). Sehr gut gemacht!
Danke für diesen inspirierenden Kommentar, hatte ich schon erwähnt, dass es der Premieren-Kommentar ist?
Ich freue mich auf weitere Kommentare!
Herzliche Grüße
Veronika