Montag, 7. Oktober 2013

Auf den Hund gekommen




Ich bin auf den Hund gekommen. Was hat das nun mit Stimme zu tun? Gute Frage! Diese habe ich mir auch gestellt.  Mit der Stimme der Vernunft! Da ich gerade nicht weiß, wohin mich meine Stimmen leiten werden, folge ich der Stimme meines Herzens. Diese Stimme hatte einfach Lust, die Geschichte zu erzählen.




Drei Hunde haben bis jetzt meinen Weg begleitet. Drei sehr unterschiedliche Hunde – jeder Hund war und ist auf seine eigene ganz spezielle Weise etwas ganz Besonderes.
„Man bekommt den Hund, den man verdient.“ Diesen Spruch habe ich oft gehört – immer dann, wenn ich mit meinem jetzigen Hund am Verzweifeln war. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team und ich muss zugeben, der Spruch stimmt. Jeder Hund hat mich etwas gelehrt und an jeder Aufgabe bin ich gewachsen.

Heute möchte ich von Trixie erzählen. Trixie war meine Begleitung in der Kindheit und in der Jugend. Eine kleine eigenwillige dickschädelige Dackel-Spitz-Dame. Sie lehrte mich die Gabe der inneren Stimme. Ich erinnere mich daran, wie ich den Hund im Puppenwagen durch die Gegend gefahren habe. Wie ich sie angezogen habe und wie ich sie mit Mullbinden „verarztet“ habe. Jedes Spielchen hat der Hund geduldig mitgemacht. Trixie war eine tolle Weggefährtin in meiner Kindheit. Wenn ich jedoch mit ihr schimpfte, dann verkroch sie sich unter dem Sofa und schmollte stundenlang. Nur mit viel Zureden war sie dann wieder zu locken, Futter oder Leckerchen halfen nicht.  In meiner Pubertät lernte ich noch eine wertvolle Eigenschaft von Trixie kennen – zu Besuch war sie entweder freundlich neugierig, desinteressiert  oder aber sie verbellte den Gast. Anfangs konnte ich das unterschiedliche Verhalten nicht einordnen und beobachtete es eine Weile. Doch dann stellte ich fest, die Personen, die Trixie freundlich begrüßte – wurden oder waren gute verlässliche Freunde.  Die Personen, die Trixie verbellte, waren allerdings nicht gut für mich. Erstaunlich oder? 

Diese Fähigkeit hat nicht nur ein Hund. Tief in uns haben wir eine innere Stimme, diese Stimme hat ein ähnlich sicheres Gespür für das, was für uns gut ist oder nicht. Jeder Mensch hat seinen eigenen Grundton und mit diesem Grundton ziehen wir Dinge und Menschen an oder stoßen sie ab. So hat der  Grundton entweder nicht die gleiche Schwingung oder wir finden Resonanz. Von Regina Obermayr-Breitfuß habe ich eine schöne Beschreibung gefunden: "Intuition ist eine andere Art des Denkens, eine andere Art des Fühlens, eine andere Art der Wahrnehmung. Sie ist eine ganz natürliche Fähigkeit des Menschens". In unserer sehr rational orientierten Welt wird die Intuition oft als esoterisch oder übersinnlich heruntergespielt. In anderen Kulturen gehört es zum Leben dazu und ist natürlich. 

Manchmal folge ich meiner inneren Stimme, manchmal höre ich auf eine andere Stimme in meinem Kopf. Doch im Rückblick muss ich erkennen, die innere Stimme hat recht. Es ist nicht so einfach, seiner inneren Stimme zu vertrauen. Als Kind bin ich noch den Impulsen gefolgt. Doch je älter ich wurde, desto mehr überprüfte ich meine innere Stimme. Immer öfter entschied ich mich gegen meine innere Stimme und hörte auf die fremden Stimmen. So kam es das meine innere Stimme leiser und leiser wurde. Die fremden Stimmen wurden im Gegenzug immer lauter und vertrauter. Bald konnte ich nicht mehr unterscheiden, ist es meine innere Stimme oder die fremde Stimme.  Mittlerweile habe ich wieder den Zugang zu meiner inneren Stimme gefunden. Wie? Das erzähle ich  Dir gerne später.

Veronika Krytzner

Bild: Jan-Patrick Pulver  / pixelio.de

Filmtipp: Auf den Spuren der Intuition BR-alpha Do, 10.10. 2013 19.00

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